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„Der Unfall beginnt im Kopf“
Dezember 2011
Text und Foto: Marco Meißner


„Der Unfall beginnt im Kopf“

Der Unfall beginnt im Kopf

Eine neue Technik der Polizei ermöglicht es, die Wildunfälle noch besser auszuwerten. Der Computer lässt eine exakte Darstellung der Unfallorte und -zeiten im Landkreis Kronach zu. Auf diese Daten greift nun auch Klaus Riedel vom Projekt „Wild und Straße“ zurück.
Foto: Marco Meißner

STRASSENVERKEHR — Klaus Riedel vom Landkreisprojekt „Wild und Straße“ zeigte, wie die Zahl der Wildunfälle eingedämmt wird.

Kronach — Im vergangenen halben Jahr hat es 160-mal im Landkreis gekracht,weil sich die Wege von Wildtieren und Verkehrsteilnehmern auf der Straße gekreuzt haben. In 116 Fällen war Rehwild beteiligt, in 27 Fällen Schwarzwild, 16-mal Fuchs oder Dachs und einmal Rotwild. Nimmt man die Unfälle mit Hasen noch dazu, waren es noch 20 Wildunfälle mehr.
   Dass diese Zahl nicht höher liegt, lässt sich ganz wesentlich auf das Landkreisprojekt „Wild und Straße“ zurückführen. Dieses wird von Klaus Riedel geleitet. Er zeigte gestern in den Räumen der Polizeiinspektion Kronach auf, dass in der Vergangenheit verschiedene Brennpunkte im Kreis entschärft werden konnten.
   Durchgehend seit 21 Jahren läuft „Wild und Straße“ nun bereits. „Damit sind wir bayernweit ein Vorzeigebeispiel“, ist Riedel stolz auf die gute Zusammenarbeit des Projektteams mit der Polizei, den Behörden und der Jägerschaft. „Wir haben gezeigt: Wenn wir etwas tun, dann haben wir auch Erfolg.“
   Und getan wird viel – an den unterschiedlichsten Fronten. Zum einen versuchen die Projektbeteiligten, die Wildwechsel an gefährlichen Stellen einzudämmen. Hierzu werden beispielsweise so genannte Duftzäune eingesetzt. In der Folge muss heute an manchem früheren Unfallschwerpunkt „nicht mehr das Wild von der ,Schlachtbank Straße‘ gekratzt werden“, wie Riedel hervorhob.

Vernünftig fahren

Auf der anderen Seite richtet sich Riedel auch an die Verkehrsteilnehmer. „Der Wildunfall beginnt im Kopf des Autofahrers“, betont er. „Wer beherrscht fährt, kann so die Gefahr und beim Unfall mögliche Personenschäden minimieren.“ Im „zerschnittenen, betonierten Deutschland“ sei jedoch immer mit Wildunfällen zu rechnen.
   Auch die Jägerschaft hat Riedel im Blick. Die Jäger sollten schnell reagieren,wenn sie zu einem Wildunfall gerufen werden. Außerdem sollten sie dem Projekt treu bleiben, da auch sie davon profitierten. Dies bestätigte Bernhard Schmitt, Kreisvorsitzender des Bayerischen Jagdschutz und Jägerverbandes. „Klaus Riedels Arbeit hilft allen, Autofahrern, Jägern und dem Wild“, unterstrich er.





 

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